Die Risikokarte 2026 bietet international tätigen Unternehmen und Geschäftsreisenden eine klare Orientierung zu sicherheitsrelevanten Entwicklungen weltweit. Die Einschätzungen unserer Analysten basieren auf der kontinuierlichen Beobachtung politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Dynamiken in allen Weltregionen.
Im Jahr 2026 beeinflussen verschiedene Konflikte, regionale Machtverschiebungen und technologische Risiken die globale Sicherheitslage. Neben anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen Staaten spielen zunehmend hybride Bedrohungen eine Rolle, darunter gezielte Cyberangriffe und Desinformationskampagnen gegen staatliche Institutionen und Unternehmen. In mehreren Regionen, etwa im Sahel, in Teilen des Westbalkans oder entlang der südostasiatischen Seewege, verschärfen lokale Instabilitäten die Rahmenbedingungen für internationale Aktivitäten.
In Europa bleibt der Krieg in der Ukraine ein zentraler Faktor. Seine Auswirkungen reichen über das unmittelbare Konfliktgebiet hinaus und berühren sicherheitsrelevante Bereiche wie Energieversorgung, Cyberabwehr und wirtschaftliche Stabilität, Themen, die auch internationale tätige Unternehmen berücksichtigen müssen.
Im globalen Umfeld spielen die USA weiterhin eine prägende Rolle. Innenpolitische Entwicklungen, wirtschaftspolitische Weichenstellungen und das Verhältnis zu China beeinflussen internationale Märkte ebenso wie sicherheitspolitische Entwicklungen und tragen zu einer schwer durchschaubaren internationalen Lage bei.
Im Nahen Osten zeigt sich 2026 ein komplexes Sicherheitsumfeld: Spannungen rund um Israel und Syrien, Entwicklungen im Libanon und Jemen sowie die Lage entlang zentraler Handelsrouten verdeutlichen, wie eng politische und wirtschaftliche Interessen miteinander verbunden sind.
In Afrika entstehen zugleich in vielen Regionen herausfordernde Rahmenbedingungen, geprägt von politischen Umbrüchen, wirtschaftlichem Druck und dem wachsenden Einfluss externer Akteure; besonders in Westafrika, im Sudan und in Teilen Zentralafrikas erschwert die Kombination aus Unsicherheit und begrenzter staatlicher Stabilität die Durchführung von Geschäftsreisen und Projekten.
Auch in Asien bleibt die Situation unübersichtlich, da maritime Spannungen im Südchinesischen Meer, die anhaltende Instabilität in Myanmar und kurzfristige politische Entwicklungen in Pakistan internationale Aktivitäten unmittelbar beeinflussen können.
Für Unternehmen ist es entscheidend, diese vielfältigen Faktoren in ein strukturiertes Sicherheits- und Reiserisikomanagement einzubinden. Die Norm ISO 31030 bietet hierfür einen etablierten Rahmen, um Risiken vorausschauend zu prüfen und geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Dazu gehören eine belastbare Notfallorganisation, klare Kommunikationswege und verlässliche Informationsquellen, insbesondere vor dem Hintergrund von Desinformation und digitaler Einflussnahme.
Die TRISAVO-Risikoeinstufungen bieten eine erste Orientierung zu den Bedingungen in unterschiedlichen Ländern. Die Skala reicht von dunkelgrün für stabile Rahmenbedingungen bis dunkelrot für Regionen mit erheblich erhöhtem Risiko. Unternehmen erhalten damit einen strukturierten Einstieg in die Planung internationaler Aktivitäten und können entsprechende Vorsorgemaßnahmen ableiten.